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Stefan Hess

 

Stefan Hess darf zurecht als „Guru“ des österreichischen Segelsportes bezeichnet werden. Seit fünf Jahrzehnten hat der gebürtige Burgenländer Erfahrungen in den unterschiedlichsten Bootsklassen und unzähligen Wettkämpfen gesammelt. Im jungen Alter von acht Jahren schnupperte Stefan bereits in die Optimist-Klasse und blieb dieser bis zum 15. Lebensjahr treu. In dieser Zeit absolvierte er viele wichtige nationale und internationale Events und stieg als mehrfacher Ranglistengewinner zur unangefochtenen Nummer Eins in Österreich auf.

Im Anschluss erfolgte der Umstieg auf die 420er-Klasse, da Größe und Körpergewicht keine anderen Alternativen zuließen. Innerhalb von zwei Jahren konnte Stefan Hess sein Können bei der Jugendeuropameisterschaft unter Beweis stellen (11. Platz) und gemeinsam mit seinem Bruder die nationale Klassenmeisterschaft erringen. Diese Erfolge machten schließlich auch den Österreichischen Segelverband auf den jungen Segler aufmerksam. Im Herbst 1980 wurden Stefan Hess und sein Bruder in den ÖSV einberufen, wodurch sie die Unterstützung der besten Betreuer und Trainer erhielten.

Es folgte der Umstieg in die 470er-Klasse. Bei zahlreichen Welt- und Europameisterschaften war die Spitze des Podests oftmals zum Greifen nahe. Das Coaching durch ausgezeichnete Spezialtrainer ermöglichte es Stefan Hess, nach Beendigung seiner Profi-Laufbahn für das Olympiaprojekt mit Stefan Schurich und Markus Schneeberger in der FD-Klasse selbst in die Trainerrolle zu schlüpfen. Als Hauptverantwortlicher für die körperliche und seglerische Performance im Team schärfte Stefan Hess sein Fachwissen im Trainingsbereich.

Dank der exzellenten Konstellation dieser Trainingsgruppe konnte diese 1992 an den Olympischen Spielen teilnehmen und eine Platzierung unter den Top 10 erzielen. Leider verlor die Bootsklasse nach 1992 den Olympiastatus, womit die Trainingsarbeit in der FD-Klasse von Seiten des Österreichischen Segelverbandes eingestellt werden musste.

Stefan Hess war aber weiterhin gefragt beim ÖSV und wurde dem damaligen Finn-Dinghy Weltmeister Hans Spitzauer als Trainer zugeteilt. Diese Zeit war eine der interessantesten, erfolgreichsten, aber auch härtesten Erfahrungen seines Lebens: Durch einen unglücklichen Verlauf bei den Olympischen Spielen 1996 belegte das Team wider Erwarten nur den 4. Platz, das Projekt wurde nicht fortgesetzt.

Dies war allerdings auch der Startschuss für eine Richtungsänderung in der Karriere von Stefan Hess: Im Jahr 1997 übernahm er die sportliche Leitung im Landessegelverband Burgenland und war damit verantwortlich für die sportliche Entwicklung im Jüngsten- und Jugendsegeln. Unter seiner Ägide wurde ein Segel-Leistungszentrum gegründet mit dem Ziel, so viele junge Menschen wie möglich für den Segelsport zu begeistern. Nationale als auch internationale Erfolge bei Europa- und Weltmeisterschaften unterstreichen den Erfolg des Projekts.

Neben seiner Aufgabe als burgenländischer Landestrainer war Stefan Hess auch Spartentrainer im 420er, 470er, Europe-Dinghy und zuletzt in der ZOOM-8 Klasse. In seiner langen Trainerkarriere unterstützte er auch immer wieder kurzfristige Projekte in allen möglichen olympischen Klassen: Trainings- und Regattabetreuungen mit Team Hubert Raudaschl und Team Stefan Schurich, in der Soling-Klasse mit Team Christian Binder und in der Finn-Dinghy Klasse mit Florian Raudaschl. Darüber hinaus betreute Stefan Hess das österreichische Paralympics-Sailing-Team, das sich zweimal für die paralympischen Spiele qualifizieren konnte.

Derzeit widmet sich Stefan Hess mit seinem Unternehmen Hess-Sailcoaching ganz dem Segeltraining vor allem mit den foilenden Booten Skeeta/Nikki und Onefly